Behandlungsablauf bei chronischen Schmerzen


Was ist Schmerzpsychotherapie?

Die psychotherapeutische Schmerztherapie unterstützt Personen, die an chronischen körperlichen Schmerzen leiden. Diese können durch Autoimmunerkrankungen wie z.B. Fibromyalgie, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, sowie Krebserkrankungen, Migräne und anderen somatischen Erkrankungen entstehen.

Dies führt bei den Betroffenen zur Veränderung der Lebensperspektive sowie zur Beeinträchtigung im Alltag und Berufsleben. Beispielsweise sind die gewohnten Tätigkeiten meist nur schwer ausführbar. Im Berufsleben können Konflikte mit Vorgesetzten oder KollegInnen auftreten. Im schlimmsten Fall besteht die Gefahr des Arbeitsplatzverlustes, was zu Existenzängsten führen kann. Der soziale Rückzug ist eine weitere Folge, da die Betroffenen befürchten ihre Mitmenschen zu sehr zu belasten.

Da Betroffene oft bestrebt sind, eine Krankschreibung zu vermeiden, versuchen sie die Warnsignale der psychischen und körperlichen Überforderung lange zu ignorieren. Nicht selten besteht die Neigung zur Überaktivität, einhergehend mit einem ausgeprägtem Pflichtgefühl, Übergenauigkeit und sehr hohem Leistungsanspruch.
Üblicherweise löst dieses Verhalten schweren Distress auf psychischer und sozialer Ebene aus, beispielsweise Ängste und Depression. Dies erschwert die Krankheitsbewältigung. Werden die psychischen Belastungen nicht erkannt und behandelt, so münden diese in einen Teufelskreis. Dies führt zu einer Verstärkung der psychischen und körperlichen Symptome.

Imaginative Körperpsychotherapie

Im Rahmen der Schmerztherapie arbeite ich nach der Methode der Imaginativen Körperpsychotherapie (ImKP). Sie ist ein ressourcenorientiertes Verfahren. Hierbei werden vorhandene Möglichkeiten und eigene Stärken gemeinsam mit dem Betroffenen aufgespürt, wiederbelebt und weiterentwickelt. Im Zuge dessen soll die Patientenkompetenz gefördert werden. Das bedeutet, sich den Herausforderungen der Erkrankung zu stellen und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, um so optimal mit der Situation umzugehen. Der Glaube, mithilfe der eigenen Fähigkeiten eine bestimmte Wirkung zu erzielen, ermöglicht Selbstwirksamkeit und fördert die notwendige Neuorientierung.

Das Ziel der Imaginativen Körperpsychotherapie ist Selbstfürsorge, Selbstachtung und Selbstliebe zu entwickeln. Ein Gelingen ist umso wahrscheinlicher, wenn der Patient aktiv an den Übungen teilnimmt und sich seiner Verantwortung bewusst ist.

Ablauf der Imaginativen Körperpsychotherapie

Im Zentrum aller Psychotherapien stehen das Gespräch und der Austausch mit der Therapeutin bzw. dem Therapeuten. Die Imaginative Körperpsychotherapie läuft in aufeinander aufbauenden Phasen ab. Anfangs ist es wichtig, die richtige Entspannung zu erlernen, damit man sich gut auf seinen Körper einlassen kann. Die äußeren Reizeinwirkungen sowie das Abdriften der Gedanken soll damit verhindert werden. Bei der Konzentrativen Entspannung handelt es sich um Übungen im Hier und Jetzt, um die Körperwahrnehmung zu verbessern. Dies ist auch für Traumatisierte sinnvoll, da sie dadurch nicht in die Vergangenheit und somit in deren Trauma rutschen können. Die Übung erfolgt mit geschlossenen Augen und führt zu freundlicher und gelassener Zuwendung zum Körper. Dabei geht es um eine innere Wachheit und das Erspüren des Körpers.

Die Konzentrative Entspannung zielt nichtauf die Schwere der Muskulatur oder auf hypnoseähnliche Zustände ab.

Sollte es Ihnen schwer fallen eine ausreichend tiefe Entspannung zu erreichen, so verwende ich zur Unterstützung das Neurofeedback.